Eine Studie der HealthCare Personalmanagement GmbH bescheinigt dem deutschen Gesundheitswesen ein konventionelles Führungsbild
2017 hat die HealthCare Personalmanagement GmbH in Düsseldorf eine Studie unter Bewerbern durchgeführt und sie nach ihrer Wechselmotivation gefragt. Alle Teilnehmer befanden sich in einem Bewerbungsverfahren für eine Führungsposition innerhalb des deutschen Gesundheitswesens (33 % der Befragten bewarben sich auf eine Chefarztposition, 18% auf eine Oberarztposition, die weiteren u. a. als Klinikleitung, Pflegedienstleitung oder Leitung IT). Sie konnten zwischen den folgenden Hauptmotivatoren für ihre Wechselbereitschaft wählen: Karriereschritt, Arbeitszeiten, Arbeitsklima, Aufgabenspektrum, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Monetäre Verbesserung, Standort, Arbeitsbelastung, Renommee der Klinik und Reputation der chefärztlichen Leitung. 79% der Befragten waren männlich, 21% weiblich, das Durchschnittsalter betrug 43 Jahre.
Das Gesamtergebnis der Studie zeigt, dass Führungskräfte im Deutschen Gesundheitswesen nach wie vor Karriere machen möchten und sich ein attraktives Aufgabengebiet wünschen. Bei der Wahl des neuen Arbeitgebers sind für sie das Renommee der Klinik ebenso wie eine monetäre Verbesserung und der Standort ausschlaggebend. Arbeitszeiten und Arbeitsbelastung hingegen spielen eine untergeordnete Rolle bei der Entscheidung für einen Wechsel.
Eine geschlechterspezifische Auswertung der Studienergebnisse zeigt eine leichte Verschiebung der Prioritäten. Weiblichen Führungskräften sind zwar ebenfalls das Aufgabengebiet und die Karriere sehr wichtig, zu ihren Top Motivatoren zählen jedoch auch ein gutes Arbeitsklima, die Aus- und Weiterbildung ebenso wie die Arbeitszeiten.
Führungskräfte im deutschen Gesundheitswesen sind sich der Studie zufolge bewusst, dass ihre Aufgabe mit einem hohen Arbeitseinsatz und unkonventionellen Arbeitszeiten verbunden ist, sie dafür aber ein interessantes, herausforderndes Aufgabengebiet und eine attraktive Vergütung erwarten können. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Work-Life-Balance und ein positives Arbeitsklima hingegen scheinen – zumindest für die Hauptverantwortlichen im deutschen Krankenhauswesen – noch nicht mehr als ein frommer Wunsch zu sein.